Eine wahre Achterbahn der Gefühle gab es am 4.Adventssonntag in der Kirche zu Trusen zum traditionellen Weihnachtskonzert des Gemischten Chores aus Trusetal. Von Gänsehautmomenten, Tränen in den Augen bis hin zum Schunkeln und Mitklatschen war alles zu erleben. Dabei ging es im ersten Block mit den Liedern „Es kommt ein Schiff geladen“ und „Ich brach drei dürre Reiselein“ erst einmal traditionell weihnachtlich los. Doch bereits im nächsten Abschnitt zeigten die Sängerinnen und Sänger des Chores ihr Können mit der Darbietung von Felix Mendelssohn Bartholdys „Hebe deine Augen auf“. Das darauffolgende „Übers Gebirg‘ Maria geht“ von Johann Eccard aus dem 17. Jahrhundert war das wohl schwierigste Stück des Konzertes. Und man sah dem Chorleiter Hans-Werner Rudolph die Erleichterung nach dessen Gelingen sichtlich an. Im Anschluss daran schlug der Chor ganz andere Töne an. Während die Konzerte der vergangenen Jahre unter einem eher internationalen, aber traditionell weihnachtlichen Stern standen, thematisierte der nächste Block des Konzertes ein ganz aktuelles Thema: Den Frieden und die Freiheit der Völker. So erklangen der „Song of peace“ und das „Hallelujah“. Den wohl gefühlvollsten Moment gab es bei der Darbietung von Motiven aus dem Film „Schindlers Liste“ zusammen mit Olaf Wald an der Violine, Uwe Glaser am Klavier sowie dem Schulchor der Gemeinschaftsschule Trusetal. In dem Film geht es um den deutschen Industriellen Oskar Schindler, der im zweiten Weltkrieg mehr als 1000 Juden in seinen Rüstungsbetrieben beschäftigte und sie damit vor dem Vernichtungslager Auschwitz rettete. Nicht nur beim Publikum, auch bei den Sängerinnen und Sängern selbst war die emotionale Bedeutung der Musik zu spüren. Dies wurde besonders bei dem Lied „Yerushalayim shel zahav“ (gesungen in Hebräisch) deutlich. Gefühlvoll ging es mit dem Weihnachtslied „Es ist ein Ros entsprungen“ weiter. Der Chor hatte seine Gäste eingeladen mitzusingen und so sorgten mehrere hundert Stimmen für weihnachtliche Klänge in der Kirche und für ein ganz besonderes Gefühl des „Mittendrin“. Von ganz anderem Hintergrund, aber für viele nicht weniger emotional war die Darbietung der Titelmelodie aus dem Film „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“, der gerade in der Weihnachtszeit aus wohl keinem Fernsehsender wegzudenken ist. Großen Applaus erntete die Band „21.Decarch“, die mit Gitarren, Keyboard, Cajon und Gesang das Lied „Nemo“ darbot. Den bekamen auch die Mädchen vom Schulchor der Gemeinschaftsschule Trusetal mit ihren Darbietungen von „Ich wünsch mir einen Stern“ und „Jedes Kind braucht einen Engel“ ebenso wie die Posaunen vom Musikverein aus Brotterode mit ihrer eindrucksvollen Vorstellung. Pfarrer Oertel, Bettina Rudolph sowie Gitta Messerschmitt erzeugten den einen oder anderen Schmunzler durch ihre heiteren, vor allem aber nachdenklichen Rezitationen. Seit einigen Jahren Tradition sind auch die Aufführungen von Schülern der Musikschule Schmalkalden unter der Regie von Uwe Glaser. In diesem Jahr überzeugten Annika Zeisberger, Melanie Rothamel, Annemarie Endter, Enrico Danz, Marian Mirau und Jonas Amborn an Orgel, Klavier, Querflöte und Trompete. Doch den wohl größten Applaus des Abends bekam der musikalische Leiter Hans-Werner Rudolph, der sowohl die Sängerinnen und Sänger des Gemischten Chores als auch den Schulchor immer aufs Neue motiviert, begeistert und vorantreibt. Und auch er war nach dem Konzert begeistert: „Wir haben selten ein solch emotionales Konzert gegeben - sowohl für unser geschätztes Publikum als auch für uns“. Besonderes wolle er den Sängerinnen und Sängern des Chores danken, die melodisch, rhythmisch und sprachlich bislang fast jede seiner Herausforderungen gemeistert haben. Gleichzeitig gilt sein Dank aber auch den vielen alten und neuen Gästen, die mit ihrem Applaus jede Anstrengung belohnen. „Es ist zwar noch ganz weit weg, aber ich freue mich jetzt schon auf das Weihnachtskonzertes 2015“.

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